Brauchtum
Fastnacht
Karneval in Biersdorf beginnt traditionell mit dem Kinderkarneval. In einer Art Kindervorstellung kommen die Kinder aus dem Dorf im Bürgerhaus zusammen und feiern dort gemeinsam Karneval.
Der KV Seepferdchen sorgt mit seinen beiden Karnevalsitzungen in der Fastnachtszeit für sehenswertes Programm.
An Weiberdonnerstag ziehen die Biersdorfer Möhnen (Gruppe närrischer Weiber) von Haus zu Haus durchs Dorf ziehen. In manchen Häusern wird mit den Bewohnern geschunkelt, gesungen und angestoßen, bevor die Möhnenschar ins nächste Haus zieht. Zum Abschluss trifft man sich traditionell im Gasthaus Billen.
Mit dem Umzug am Fastnachtssonntag ist die 5. Jahreszeit auch schon fast vorbei.
Hüttenbrennen:
Das Hüttenbrennen ist ein althergebrachter Brauch in einigen Orten der Eifel. Er wird jedes Jahr an Schafssonntag, dem ersten Sonntag nach Fastnacht, begangen.
In Biersdorf am See werden zwei Balkenkreuze mit Stroh und Reisig umbunden und nach Anbruch der Dunkelheit angezündet. Hierbei spielt die Rivalität der Dourfer und die Baacher natürlich auch wieder eine Rolle.
Jede Gruppe hat ihr eigenes Kreuz und die Dorfgemeinschaft ist beim Anzünden dabei.
Nach dem Abbrennen trifft sich die Dorfgemeinschaft bei heißem Kakao und Rührei.
Klappern
In der Eifel, ersetzen die so genannten Klappern an Ostern die Kirchenglocken und Schellen. Mit „Klappern" werden verschiedene Holzgegenstände bezeichnet, die durch Bewegung einen einschneidenden Ton erzeugen können. Das Geläut soll nach einer alten Überlieferung zum Ablegen der Beichte rufen sowie an den Tod Christi erinnern. Bereits am Gründonnerstag läuten die Altarschellen in der Abendmahlmesse nicht mehr. Zuvor verstummen die Kirchenglocken. Stattdessen bestimmen fortan Holzklappengeräusche die feierliche Geräuschkulisse bis zum Ostermontag.
In Biersorf zieht die Dorfjugend mit ihren Klappern durch das Dorf und ersetzen damit die verstummten Glocken. Ihr Schweigen steht dabei für die Grabesruhe Christi. Während der Klappertage sind die Glocken, so sagt der Volksmund, nach Rom geflogen, um dort eine Beichte abzulegen.
Am Nachmittag des Karsamstags ziehen die Kinder auch von Haus zu Haus, um von den Biersdorfern für ihre Dienste mit Ostereiern, Süßigkeiten oder Geld entlohnt zu werden.
Umzug St. Martin
Der wohl bekannteste Brauch ist der Martinsumzug. Am Vorabend des 11.Novembers ziehen die Kinder und Erwachsenen aus Biersdorf und den umliegenden Gemeinden singend durch das Dorf.
Am Anfang des Zuges reitet ein als Sankt Martin verkleideter Mann auf einem Pferd. Ihnen folgen die Kinder mit selbstgebastelten Laternen und singen Martinslieder. Dabei werden sie vom Musikverein Biersdorf begleitet. Am Ziel des Umzugs, am Bürgerhaus, erhalten die Kinder, bevor sie nach Hause gehen, noch typische Martinsbrezel geschenkt.
Im Anschluß findet eine Verlosung statt, bei der sehr viele schöne Preise verlost werden.
Sternsinger
Um den Dreikönigstag am 6. Januar gehen die Messdiener aus Biersdorf verkleidet als die Heiligen Drei Könige, von Haus zu Haus. Sie singen den Menschen etwas vor und sammeln Geld für arme Kinder.
Zum Dank für die Spenden wird das Haus des Spenders gesegnet. Dazu schreiben die Sternsinger die Buchstaben C, M und B sowie die Jahreszahl an die Tür. C, M und B stehen für "Christus mansionem benedicat" oder auf Deutsch: "Christus segne dieses Haus".